Skepsis ist gesund und notwendig, besonders gegenüber Dingen die uns neu und fremd sind. Hier ein paar der meist geäußerten Kritikpunkte....und natürlich die dazu passenden Gegenargumente:
"Kosten, Kosten, Kosten."
Ja, es entstehen natürlich Kosten beim Home Staging, aber diese sollten nicht als Mehraufwand gesehen werden, sondern vielmehr als "Renditebooster". Gestagte Immobilien verkaufen sich weit schneller, was dazu führt, dass sich laufende Betriebs- und Finanzierungskosten reduzieren und der Verkaufspreis um 15-20% erhöht werden kann. Dazu hier eine vereinfachte Beispielrechnung:
"Der Käufer wird sich das schon selbst einrichten."
Home Staging heisst nicht, dass man eine möblierte Wohnung verkauft. In den seltensten Fällen sind Käufer daran interessiert, die Ausstattung einer gestagten Immobilie zu übernehmen. Sinn und Zweck ist es auch nicht, den genauen Geschmack eines einzelnen Interessenten zu treffen, sondern ihm das Potenzial einer Wohnung aufzuzeigen. Die Wahrscheinlichkeit (statistisch gesehen 80%), dass potentielle Käufer nicht die Vorstellungskraft haben, wie ein Objekt hergerichtet aussehen könnte, ist gross. Home Staging hilft einem Interessenten, sich vorzustellen, wie Möbel hineinpassen oder wie man welche Räume am besten nutzen kann. Außerdem scheut ein potentieller Käufer Arbeit und Kosten hinsichtlich eventueller Renovierungen und Reparaturen. Diesbezüglich kommt es oft vor, dass er dazu neigt, Kosten und Aufwand erheblich zu überschätzen. Ein Interessent beanstandet zum Beispiel die sichtbar abgenutzte Auslegware und erwartet einen Preisnachlass, der weit über den eigentlicher Kosten der Erneuerung liegt. Erfahrene Interessenten suchen nach genau diesen Mängeln und je mehr sie finden, desto höher wird die von ihnen erwartete Preisreduktion. Beim Home Staging werden diese Mängel im Vorfeld behoben, um keine Basis für eventuellen Rabattdiskussionen zu schaffen.
"Gaukeln wir dem Käufer nicht etwas vor?"
Ganz und gar nicht. Die Immobilie wird zum Verkauf hergerichtet, ähnlich wie man es zum Beispiel beim Verkauf eines Autos macht. Würden sie es ungewaschen und ungesaugt einem potentiellen Käufer zeigen? Nicht wenn sie den besten Preis herausholen wollen. Präsentation ist alles. Aus diesem Grund stellen Möbelhäuser sogenannte "Wohnwelten" zusammen. Das Ziel ist es, dem Kunden vor Augen zu führen, wie sein neues Wohnzimmer aussehen könnte und dass zu einer modernen Ausstattung nicht nur ein Sofa und ein Fernsehsessel gehören. Dabei werden, wie beim Home Staging, keine Mängel versteckt oder kaschiert. Diese werden im Normalfall vorher beseitigt oder - falls zu gravierend - als solche im Expose und bei der Besichtigung ausgewiesen. Generell liegt es natürlich im Interesse des Home Stagers und des Verkäufers, alle Mängel vor der Besichtigung beheben zu lassen, um eine Immobilie in einem frisch renovierten und bezugsfertigen Zustand zu präsentieren.
"Für das Geld erneuere ich lieber die Küchen-Einbaugeräte."
Sicher würde ein potentieller Käufer es besser finden, wenn die Küche dem neusten Standard entspricht. Das lässt sich natürlich nicht leugnen. Upgrades wie diese sind aber oft nicht die Hürde, die einen Interessenten vom Kauf abhält. Einzelne Modernisierungen nimmt ein Interessent eher in Kauf als eine Anreihung von kleineren Mängeln, die sich über die gesamte Immobilie verteilen. Sei es ein tropfender Wasserhahn, ein Wohnzimmer mit alter Tapete, ungeputzte Fenster oder klemmende Türen. Es sind diese kleinen Dinge die sich oft summieren, schnell unüberschaubar werden und am Ende zum sogenannten "Dealbreaker" werden. Die Beseitigung dieser "kleinen" Mängel gehört genauso zum Home Staging wie das geschmackvolle Einrichten. Nur so gelingt die perfekte visuelle Präsentation, die es einem potentiellen Käufer ermöglicht, das volle Potenzial einer Wohnung zu erkennen und somit ernsthaftes Kaufinteresse zu wecken.
"Der Berliner Immobilien Markt ist im Aufwind und ich habe bisher auch ohne Home Staging gut verkaufen können."
Keine Frage. Berliner Immobilien sind so begehrt wie nie zuvor und der mangelnde Wohnraum wird diesen Trend noch weiter aufleben lassen. Der springende Punkt ist nicht "dass" man verkaufen kann, sondern "wie" man verkaufen kann. Eine gestagte Immobilie hebt sich deutlich von anderen ab, erhöht die Nachfrage und damit auch die Anzahl der Angebote. Objekte lassen sich dadurch schneller und zu höheren Preisen verkaufen.